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5. Hamburger MINT-Tag zu Klimaschutzaspekten

MINT-Tag ist, wenn Fünftklässler an der Lessing-Schule in Harburg fliegende Rätsel lösen, Schwerpunktlage wie Flugverhalten analysieren und anschließend eigene Flugzeuge basteln. Wenn Jugendliche am Gymnasium Corveystraße in Lokstedt CO₂-Messgeräte mit Datenspeicher und Warnfunktion nachbauen, die ein Neuntklässler in einem Informatik Projekt selbst entwickelt hat. Oder wenn fünf Schüler und drei Schülerinnen des Technik-Clubs am Heinrich-Heine-Gymnasium in Poppenbüttel für die ganze Schule einen Formel-1-Miniaturwettbewerb organisieren und dafür den Unterrichtsstoff des Tages freiwillig nachholen. MINT-Tag war am 26. November in ganz Hamburg und die Beispiele zeigen, dass es auch in Pandemiezeiten innovativ, handfest und kreativ zugeht, sobald MINT und damit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik landesweit auf die Bühne geholt werden.

Viele Angebote allerdings konnten am 5. Hamburger MINT-Tag nur virtuell stattfinden und auch Homeschooling sollte berücksichtigt werden. Das hat nicht nur das Friedrich-Ebert-Gymnasium mit Onlinebauanleitungen von Schülern*innen für Schüler*innen getan, sondern auch die Wettbewerbskommission: Ihre Matheaufgabe zum Klimaschutz konnte sowohl in Teams als auch in Einzelarbeit gerechnet und gewertet werden. Soviel Flexibilität kam – Pandemie hin, Pandemie her – gut an: Über 300 Klassen mit rund 9.000 Kindern und Jugendlichen von der ersten Klasse bis zur Oberstufe haben mitgerechnet und abschließend noch einen Slogan entworfen, der bei Gleichstand den Ausschlag gab. Den Claim „Alexa – cancle meinen Flug, ich nehm' den Zug“ der Klasse 10a vom Johannes-Brahms-Gymnasium lobte Schirmherr Ties Rabe bei der virtuellen Preisverleihung besonders. Erinnerte er den Senator doch an die Diskussion „Dienstwagen versus Flugreisen“ mit seiner Tochter. „Aber da habe ich mich mal hingesetzt und genau ausgerechnet, wie das mit dem CO₂-Verbrauch ist – sehr, sehr spannend“, so der Senator.

Wieviel klimaschädliches CO₂ etwa in einem Glas Kuhmilch steckt und wieviel davon mit einem Glas Hafermilch eingespart werden kann, machte eine der vielen und nach Schwierigkeitsstufen gestaffelten Matheaufgaben im Landeswettbewerb deutlich. Und das war auch die Botschaft, mit der Klimawissenschaftler Prof. Dr. Dirk Notz seinen Impulsvortrag beendete: „Die Tatsache, dass wir Menschen es sind, die den Klimawandel kontrollieren, heißt auch, dass die Zukunft in unseren Händen liegt.“ Das passte zur Videobotschaft von Prof. Dr. Marylyn Addo, die einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Pandemien herstellte. Vom „begeisterten MINT-Mädchen“ zur berühmten Infektiologin hat sie es geschafft. So wie der jugendliche Arktis-Fan Dirk Notz sich als Professor für Meereisforschung einen Namen gemacht hat. MINT macht Karrieren. MINT sichert Zukunft. Und ein MINT-Tag lohnt sich gerade in herausfordernden Zeiten, ist sich Projektleiterin Hannah Jacobmeyer am Ende des Tages sicher. „Wir haben nicht einfach die Pausetaste gedrückt, sondern MINT im Rahmen des Möglichen auch 2020 eine Bühne gegeben.“