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Das Weltraumteleskop LISA und die Gravitationswellen des Urknalls

Vortragsreihe "Wenn Gravitationskraft auf Quantenphysik trifft"


Die direkte Detektion von Gravitationswellen mit erdgebundenen Detektoren gelang 2015 zum ersten Mal und wurde 2017 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Seitdem wurden fast 100 Ereignisse registriert, wie die Verschmelzung von stellaren Schwarzen Löchern und Neutronensternen. Diese Beobachtungen sind komplementär zu bisherigen Formen der Astronomie und sie erlauben es auch Dinge zu beobachten, die dunkel sind, also keine elektromagnetische Strahlung abgeben. Mit der Satellitenmission LISA, der Laser Interferometer Space Antenna, werden in den 2030ern auch im Weltraum Gravitationswellen vermessen, aber bei viel niedrigeren Frequenzen. Mit einer Armlänge von 2,5 Millionen Kilometern wird LISA das größte Observatorium, das je realisiert wurde. So können Wellen von Ereignissen entdeckt werden bei denen noch größere Massen involviert sind, wie die Verschmelzung von supermassiven Schwarzer Löchern, oder Ereignisse die sehr früh in der Geschichte unseres Kosmos geschahen und damit stark rot-verschoben sind. LISA kann es sogar ermöglichen, Gravitationswellen des Urknalls selbst zu beobachten um damit Aufschluss über die Quantenprozesse zu einer Zeit zu geben, als das Universum viel kompakter und hoch-energetisch war.

Oliver Gerberding ist Experimentalphysiker. Er studierte technische Physik an der Universität Hannover und promovierte 2014, ebenfalls an der Universität Hannover und am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, über die Phasenauslesung von Laserinterferometern in Satelliten und LISA. Nach seiner Promotion forschte er für ein Jahr an Beschleunigungssensoren am National Institute of Standards and Technology, NIST, und der University of Maryland in den USA bevor er 2015 nach Hannover, ans Albert-Einstein-Institut zurückkehrte. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er dort an der weiteren Entwicklung von LISA, sowie von Instrumenten für geodätische Satellitenmissionen beteiligt und entwickelte neue Methoden für Laserinterferometrie. Seit August 2019 ist er Juniorprofessor an der Universität Hamburg und baut dort im Rahmen des Exzellenzclusters Quantum Universe eine Arbeitsgruppe für Gravitationswellendetektion auf. Neben der weiteren Beteiligung an LISA entwickelt und erforscht seine Arbeitsgruppe auch Techniken für die Verbesserung und Realisierung neuer, erdgebundener Detektoren.

Die Vortragsreihe findet in Kooperation mit dem Planetarium Hamburg statt.

Kosten

6,50 € pro Ticket.

Anmeldung

Tickets zu je 6,50 Euro können hier gebucht werden: https://www.planetarium-hamburg.de/de/spielplan